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CREATIO EX NIHILO – BERLIN

CREATIO EX NIHILO
CREATIO EX NIHILO, Magda Krawcewicz
CREATIO EX NIHILO, Magda Krawcewicz
CREATIO EX NIHILO, Magda Krawcewicz
CREATIO EX NIHILO, Magda Krawcewicz
CREATIO EX NIHILO, Magda Krawcewicz
CREATIO EX NIHILO, Magda Krawcewicz
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CREATIO EX NIHILO, Magda Krawcewicz
CREATIO EX NIHILO, Magda Krawcewicz
CREATIO EX NIHILO, Magda Krawcewicz
CREATIO EX NIHILO, Magda Krawcewicz

Creatio ex Nihilo

04/12/2021 – 09/01/2022

 

Artists: Madeleine Dietz, John Isaacs, Terence Koh, Magda Krawcewicz, Dimitris Tzamouranis, Sandra Vásquez de la Horra, René Wirths

Curators: Daniela von Damaros, Dimitris Tzamouranis, René Wirths

Es sind die unbeantworteten großen philosophischen Fragen nach der Existenz und dem Ursprung der Dinge, die viele Bildende KünstlerInnen einerseits zu ihren Arbeiten inspirieren und die oftmals gleichzeitig durch die Prozesse in den Ateliers und Werkstätten rückgekoppelt werden. Sind die entstehenden Werke vielleicht klüger als ihre Urheber? Und zwar deshalb, weil sie selbst für diese, aller ästhetischer und handwerklicher Finesse zum Trotz, rätselhaft bleiben?

Die Auftaktausstellung im neuen Kunstraum STEINZEIT BERLIN mit dem Titel „Creatio ex Nihilo“ versammelt eben solche Kunstwerke von sieben internationalen KünstlerInnen, die, bei aller großer konzeptueller Dichte, noch immer einer intuitiven Spur folgen, den Werken ein gewisses Maß an Unberechenbarkeit und subjektiven Pathos verleihen und gleichsam einem universellem Anspruch gerecht werden möchten.

„Creatio ex Nihilo“ (lateinisch: Schöpfung aus dem Nichts oder Schöpfung aus nichts) bezeichnet die Entstehung der Welt bzw. des Universums voraussetzungslos aus dem Nichts. Der Begriff entstand in der frühchristlichen Theologie, um Tatian und Theophilos von Antiochien im 2. Jh.n.Chr, in Auseinandersetzung mit der griechischen Philosophie. Diese setzte seit Melissos (4.Jh.v.Chr.) einen ewigen und ungeordneten Stoff (Chaos) voraus, da aus nichts unmöglich etwas werden kann („ex nihilo nihil fit“). In der Philosophie ist die Auseinandersetzung mit dem „Nichts“ im Spannungsverhältnis zum „Etwas“ eine ihrer Grundfragen. Wenn die Welt zeitlich nicht unendlich lange Bestand hat, dann muss vor ihrem Anfang Nichts gewesen sein.

Genau dieser Übergang vom Nichts zum Sein wird in der Ausstellung thematisiert, allerdings weniger unter dem Blickwinkel möglicher dynamischer Strukturen des Nichts, sondern eher auf metaphysischer Ebene: „Warum ist überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts?“ In der modernen Kosmologie stellt die „creatio ex nihilo“ ein wichtiges epistemologisches Instrument dar. Demnach muss der Urknall in einer Weise stattgefunden haben, die einerseits ohne Schöpfergott auskommt, also dynamische Strukturen des Nichts, wie eine Vakuumfluktuationen, beschreibt, und andererseits alle wesentlichen Bedingungen erzeugt, um eine Evolution des Universums bis heute zu ermöglichen.

„Creatio ex Nihilo“ findet in Zusammenarbeit mit dem Woods Art Institute, Wentorf bei Hamburg, und der Galerie Michael Haas in Berlin statt.

Fotos: Rene Wirths